Wider universitäres Wiederkäuen! Für mehr juristischen Denksport!
Wir verstehen unter einem Rechtsstudium mehr als nur das Erlernen von Dogmatik und Prüfungsschemata – Recht ist ein gesellschaftliches Phänomen, das nicht als neutrale Instanz über uns schwebt. Stattdessen ist Recht ein grundlegendes gesellschaftsstrukturierendes Moment, das asymmetrische Herrschaftsverhältnisse begründet und eine spezifische Wissensordnung festschreibt. Eine kritische Auseinandersetzung mit Recht und Rechtswissenschaft, die das Verhältnis von Recht und Gesellschaft thematisiert, ist daher unserer Meinung nach eine Notwendigkeit für ein reflektiertes Jurastudium.
Die Universität Frankfurt am Main steht in der Tradition der Kritischen Theorie, die nicht nur bei den Gesellschaftswissenschaften und in der Philosophie, sondern auch in unserem Fachbereich Rechtswissenschaft ihre Spuren hinterlassen hat. An unserem Fachbereich gibt es ein umfangreiches Grundlagenstudium, rechtstheoretische Seminare und viele Professuren mit Schwerpunkten, die fernab des rechtswissenschaftlichen Mainstreams liegen. Hierfür ist die Frankfurter Universität weltweit bekannt. Doch auch bei uns werden die kritischen Ansätze immer stärker in den Hintergrund gedrängt und pensionierte Profs mit konformeren Schwerpunkten nachbesetzt. Als akj-ffm sehen wir uns in der gesellschaftskritischen Tradition unseres Fachbereichs und treten für ein theoretisch und sozialwissenschaftlich fundiertes, selbstbestimmtes Studium ein.
Der akj-ffm ist Teil des Bundesarbeitskreises kritischer Juragruppen (BAKJ). Seit der Gründung des BAKJ 1989 veranstaltet er regelmäßig rechtspolitische Kongresse. Daneben ist der BAKJ seit 1997 Mitherausgeber der Zeitschrift Forum Recht (www.forum-recht-online.de)